Wassermanagement in Ilvesheim
Wassermanagement in Ilvesheim

Teil 1: Handlungsbedarf
Mit Freude haben wir die große Resonanz auf unsere Online-Informationsveranstaltung zum Wassermanagement in Ilvesheim wahrgenommen. Anfang März hatten SPD-Fraktion und Ortsverein zur digitalen Diskussion geladen, nachdem Präsenzveranstaltungen auf lange Sicht unrealistisch erschienen. Rund 35 Personen fanden sich im virtuellen Konferenzraum ein. Dank der vielen Wort- und Chatbeiträge der Teilnehmenden entwickelte sich ein konstruktiver Austausch zur aktuellen Situation der Trinkwasserversorgung in Ilvesheim. Die Ergebnisse der Veranstaltung möchten wir Ihnen an dieser Stelle präsentieren.
Zunächst ist festzuhalten, dass Trinkwasser für uns ein kostbares Gut darstellt. Einen angemessenen Preis halten wir für sinnvoll, auch aus ökologischer Sicht. Allerdings sind Familien und Mehrpersonenhaushalte von Preissteigerungen stark betroffen. Unser Anliegen ist es daher, stets ein vernünftiges Maß beim Trinkwasserpreis zu finden. Preiserhöhungen oder – senkungen müssen vom Gemeinderat beschlossen werden. Die Zuständigkeit für die Trinkwasserversorgung liegt in Ilvesheim beim kommunalen „Eigenbetrieb Wasserversorgung“. Dieser ist auch für den Gebühreneinzug und die Organisation der Instandhaltung verantwortlich. Die Wassergewinnung selbst erfolgt aber durch die MVV Energie (Wasserwerke in Käfertal, Rheinau und Schwetzinger Hardt). Zwei bestehende Wasserleitungen sichern unseren Trinkwasseranschluss an den Wasserversorger.
Mit der Entwicklung der Wasserversorgung in unserer Gemeinde sind wir nicht zufrieden. Der bestehende Handlungsbedarf hat sich nicht erst in der vergangenen Gemeinderatssitzung deutlich gezeigt. Schon im letzten Jahr haben wir an dieser Stelle mehrmals auf den steigenden Wasserverlust hingewiesen. Wie gravierend die Entwicklung weiterhin ist, hat die Gemeinderatssitzung Ende Februar gezeigt. Hier lagen u.a. die Jahresabschlüsse des Eigenbetriebs Wasserversorgung aus den Jahren 2015 bis 2017 vor. Während der Wasserverlust im Jahr 2015 noch 4 % betrug, stieg dieser kontinuierlich von 7 % (2016) auf 15 % (2017) an. In den Jahren 2018 und 2019 erreicht der Verlust mit 20 % und 21 % einen neuen Höhepunkt. Das heißt, ein Fünftel des bezogenen Trinkwassers geht bereits auf dem Weg zu Ihnen verloren. Was für eine Wasserverschwendung!
Solch eine negative Entwicklung über viele Jahre hinweg können wir uns nur mit einer fehlenden strategischen Planung der Instandhaltung erklären. Bestätigt wird diese Einschätzung durch die Rückmeldung der Verwaltung, dass ein mit der Untersuchung beauftragtes Unternehmen ein ganzes Jahr lang erfolglos nach den Lecks im Rohrnetz suchte. Mittlerweile wurde ein anderes Unternehmen mit dieser Arbeit beauftragt. Hinzukommt ein mangelhafter Überblick des Instandhaltungsvolumen. In der letzten Ratssitzung mussten wir feststellen, dass Fremdvergaben zum Teil erst nach Jahren eingehen. Dies erschwert die Bewertung der Jahresabschlüsse.
Diese Entwicklung kann auch auf keinen Fall mit einer besonders günstigen Wassergebühr in Ilvesheim erklärt werden. Ein vergleichender Blick in die Region zeigt, dass wir mit unserer Wassergebühr deutlich über dem Niveau der Nachbarkommunen liegen. Im Jahr 2013 wurde der Wasserpreis in Ilvesheim zunächst auf 2,00 € pro m³ erhöht, im Jahr 2017 dann noch einmal auf 2,30 m³. Immerhin eine Erhöhung von 15 %. Folgend die Trinkwasserpreise unserer Nachbarkommunen im Rhein-Neckar-Kreis: Ladenburg (1,27 €), Edingen-Neckarhausen (1,85 €) und Heddesheim (1,90 €).
Die genannten Punkte skizzieren den großen Handlungsbedarf beim Wassermanagement in Ilvesheim. In der kommenden Ausgabe werden wir Ihnen unsere Handlungsoptionen vorstellen, die wir in der Online-Veranstaltung mit den Teilnehmenden diskutiert haben. Die schriftliche Zusammenfassung zu unserer Veranstaltung mit vergleichenden Zahlen und Daten aus den Nachbargemeinden finden Sie übrigens auf unserer Homepage www.spd-ilvesheim.de unter der Rubrik „Downloads“.
Rolf Sauer / Thorsten Walther

Autor:

SPD Gemeinderatsfraktion aus Ilvesheim

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