Geistlicher Impuls
Vergebung

Verletzende oder unfreundliche Worte von seinen Eltern, Freunden oder Kollegen, man ärgert sich innerlich darüber, aber spricht es nicht an, weil es sich bestimmt nicht lohnen würde, man schiebt es zur Seite. Das nächste Mal kommt es wieder vor, man denkt: „Jetzt passiert es schon wieder und der andere merkt nicht mal, wie sehr es mich verletzt“. Doch irgendwann ist das Maß voll, dann kommt alles auf einmal hoch und man macht dem anderen Vorwürfe: „Du hast das gemacht… da hast du nicht richtig reagiert… immer machst du das so und merkst überhaupt nicht, wie es mir dabei geht!“. Es können auch tiefe seelische und körperliche Verletzung sein, die einem angetan wurden. Man will bloß nicht an die Situation zurückdenken, entwickelt vielleicht sogar Ängste und Gedanken, die bis in den Alltag hinein reichen und einen einschränken, einem die Freude rauben. Wenn man immer seine Strichliste dabei hat und nur darauf wartet, bis der andere wieder etwas Falsches macht, Rachegedanken hat oder immer wieder von einer Begebenheit eingeholt wird, ist man in einer Art und Weise gefangen und fremdbestimmt.
„Jeder hält in irgendeiner Form an seinem Groll gegen etwas oder jemanden fest, obwohl es dringend nötig wäre, mit der Heilung zu beginnen.“ - Valeria Sabater, Psychologin
In der Psychologie gibt es immer mehr Studien, die belegen, dass sich das Nicht-Vergeben negativ auf unsere Psyche und körperliche Gesundheit auswirkt. Professor Robert Enright, der seit vielen Jahren über Vergebung forscht, sagt: „Vergebung, ist gesund und befreit uns von negativen Emotionen.“
Aber das sind alles keine Erkenntnisse der Neuzeit. Schon in der Bibel steht, dass wir einander vergeben sollen. In Matthäus 18,22ff erzählt Jesus eine Geschichte über einen Diener, der große Schulden beim König hat. Nach der herzlichen Bitte des Dieners mehr Zeit für die Rückzahlung zu bekommen, erlässt der König ihm all seine Schulden. Danach geht der Diener aus dem Palast und trifft einen Knecht, der ihm eine kleine Summe schuldet. Er fordert das Geld zurück und zeigt keine Barmherzigkeit, als der Knecht ihn um mehr Zeit bittet. Als der König davon erfährt, bestraft er seinen unbarmherzigen Diener.
Die Aussage der Geschichte ist, dass wir vergeben sollen, weil Gott uns vergeben hat. Durch seine Vergebung können auch wir anderen vergeben. Wenn das nächste Mal ein ungeschickter Kommentar kommt, jemand Sie schief anschaut… dann lassen Sie sich nicht dazu verleiten, schlecht über den anderen zu denken und wieder einen Strich auf Ihrer Liste zu machen. Vergeben Sie, auch beim nächsten Mal wieder. Sie werden merken, dass Sie fröhlicher sind und Menschen freundlicher begegnen können.
Jesus weiß, was gut für uns ist. Er will, dass wir frei sind von der Last der Schuld, die wir vielleicht bei uns selber verspüren, die wir aber auch anderen Menschen vorhalten. Vergebung ist ein Geschenk, das wir erhalten und weitergeben können. Ich hoffe, dass Sie das für sich feststellen können. - Saphira Neumann

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