Mitgliederversammlung der Kirchlichen Sozialstation Unterer Neckar e. V.

Am Mittwoch, den 7. Oktober 2020 fand die diesjährige ordentliche Mitgliederversammlung der Kirchlichen Sozialstation Unterer Neckar e. V. im Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde Ladenburg statt.
Die Kirchliche Sozialstation Unterer Neckar e. V. ist seit über 45 Jahren als ambulanter Pflege- und Betreuungsdienst im Bereich pflegerische Versorgung tätig.
Die Sozialstation unterstützt Menschen, die aufgrund von Pflegebedürftigkeit oder einer Krankheit medizinische Versorgung, Pflege und Hilfe im Haushalt benötigen, damit sie möglichst lange in ihrem vertrauten Zuhause leben können.

Zur Mitgliederversammlung trafen sich Vertreter der Kirchengemeinden und Pflegevereine aus dem Einzugsgebiet der Sozialstation mit dem Vorstand und den leitenden Mitarbeiter/innen der Sozialstation. Der Vorstand berichtete über das vergangene Jahr. Der Vorsitzende, Herr Rolf Schneider, führte durch die Sitzung.
Das Jahr 2019 war erneut stark von der Suche nach examinierten Pflegefachkräften geprägt. Die offen gewordenen Stellen wegen Rente, Umzug oder Arbeitgeberwechsel konnten nicht in vollem Umfang wieder besetzt werden. Hilfreich ist in dieser Situation, dass die Sozialstation immer wieder Mitarbeiter/innen aus ihrem hauswirtschaftlichen Bereich für die Ausbildung zur Altenpflegerin (jetzt neu Pflegefachfrau) gewinnen kann. Aktuell hat die Sozialstation 3 Auszubildende. Dabei verweist Herr Schneider, dass der Begriff „Pflegenotstand“ irreführend sei. Vielmehr handle es sich um einen „Pflegepersonalnotstand“.

Die stellvertretende Vorsitzende Frau Monika Wolf führte aus, dass sich insgesamt
87 Mitarbeiter/innen um die pflegerische und hauswirtschaftliche Versorgung sowie Betreuung von jährlich über 1.000 Menschen im Einzugsgebiet der Sozialstation von Ladenburg, Heddesheim, Ilvesheim und Edingen-Neckarhausen kümmern. 20 % der Mitarbeiter/innen sind internationaler Herkunft. Bedenklich ist der hohe Anteil von Pflegekräften im Alter von über 50 Jahre, da anzunehmen ist, dass davon in den nächsten 10 Jahren über 12 Pflegekräfte in Rente gehen werden. So bleibt die Gewinnung neuer Pflegefachkräfte, trotz der überdurchschnittlich guten Bezahlung, weiterhin die größte Herausforderung für die nächsten Jahre.
Tomas Knapp, ebenfalls stellvertretender Vorsitzender, ergänzte den Bericht um den Bereich Fuhrpark. Er stellte fest, dass dieser aktuell 39 Fahrzeuge umfasst, dabei 3 Elektro-Autos in Ladenburg. Mit dem zukünftig jährlichen Ersatz von 5 Fahrzeugen soll in wenigen Jahren das Durchschnittsalter der Fahrzeuge wesentlich gesenkt werden.

Der Geschäftsführer Jörg Mütsch erläutert die Zahlen aus dem Jahresabschluss. Bei einem Überschuss von rund 70.000 € ohne die Beiträge der Kirchengemeinden erwirtschaftete die Sozialstation eine Umsatzrendite von rund 2 %. Dies war nicht nur durch sparsames Wirtschaften möglich, sondern auch durch die niedrigen Einarbeitungskosten der nur wenigen neuen Mitarbeiter/innen und den geringen Krankenstand.

Gerade bei einem Personalkostenanteil von rund 85 % an den Gesamtkosten wirken sich positive wie negative Ereignisse im Personalbereich besonders im Ergebnis aus. Er erwartet für 2020 ein ähnliches Ergebnis.
Zur aktuellen Situation aufgrund der Corona-Pandemie berichtete die Pflegedienstleitung Karin Weinheimer über die umfangreichen Maßnahmen zur Vermeidung eines Ausfalls aller Mitarbeiter/innen durch eine mögliche Ansteckung einer Kollegin bzw. eines Kollegen. Glücklicherweise konnte sie berichten, dass es bisher weder bei den zu versorgenden Menschen noch in der Belegschaft einen Infektionsfall gab.
Nachdem die Ergebnisse aus dem Jahresabschluss festgestellt und die Entlastung des Vorstands und der Geschäftsführung für das Jahr 2019 durch die Mitglieder vollzogen war, dankte Herr van Nunnen von der katholischen Kirchengemeinde Ladenburg-Heddesheim für das erfolgreiche Wirken des Vorstands und aller Mitarbeiter/innen der Sozialstation.

Autor:

Die Redaktion aus Ladenburg

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