Freibad-Förderverein FFL trägt die Umbauplanungen mit

- Bürgermeister Schmutz (links) stellte die Renovierungspläne für das Freibad vor. Der FFL-Vorsitzende Walter Dehnel (rechts) und die FFL-Mitglieder sind von den Planungen überzeugt.
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In der Jahreshauptversammlung der Freibadförderer hörte die Verwaltung für ihre Vorgehensweise viel Lob / Defekte Pumpen verhagelten den Start in die Badesaison 2025
Jahreshauptversammlungen des Freibad-Fördervereins (FFL) sind normalerweise eher schwach besucht. Am vergangenen Donnerstag war dies allerdings anders. 30 Vereinsmitglieder kamen in die Gaststätte Römerstadion, denn Bürgermeister Stefan Schmutz gab einen aktuellen Sachstandsbericht zu zwei Ladenburger Brennpunkt-Themen.
Zum einen begründete er den Umstand, warum am Samstag (17. Mai) das Freibad nicht eröffnet werden kann. Zum anderen informierte das Stadtoberhaupt über die Umbauplanungen im Freibad, für das der Gemeinderat gegen die Stimmen der CDU in der jüngsten Ratssitzung die Weichen stellte.
Zuvor stellte der FFL-Vorsitzende Walter Dehnel in seinem Jahresbericht die Unterstützungsaktivitäten vor, die die Freibadförderer seit 22 Jahren leisten. So wurden im letzten Jahr beispielsweise eine neue Slackline und neue Sonnenschirme angeschafft. Mit größeren Investitionen hält sich der FFL derzeit zurück – die Kasse ist gut gefüllt, berichtete Kassier Jens Elsishans – denn nach der Freibadrenovierung will der FFL aktiv werden, um unter anderem den Spielbereich der Kleinkinder aufzuhübschen.
Warum kann das Freibad nicht wie geplant am Samstag geöffnet werden, war eine Frage von Dehnel an den Bürgermeister, die die Versammlung brennend interessierte. Als jüngst der Probebetrieb nach der Winterpause starten sollte, war das Bademeister-Trio noch optimistisch, dass alles rund laufen wird. Was jedoch nicht rund lief, war die Umwälzpumpe, die für die Einhaltung der Wasserqualität wichtig ist. Auch die Ersatzpumpe funktionierte nicht mehr. Zudem gab es ein elektrotechnisches Problem. Die Reparatur der Elektrik wurde inzwischen erledigt. Die Pumpenersatzteile sind bestellt und sollen am Dienstag eingebaut werden. Am Mittwoch will die Verwaltung über die geplante Öffnung informieren. „Ich will zwar nichts versprechen – aber es sieht gut aus, dass wir das Freibad danach eröffnen können“, bat Schmutz um Verständnis. Das Freibad sei eigentlich „gut in Schuss“, meinte Schmutz. Es sind aber die nicht vorhersehbaren Dinge, die den Badebetrieb stören könnten. Die Technik ist veraltet und Ersatzteile sind nicht mehr erhältlich.
Planungen sollten nicht zerredet werden
Danach stellte Bürgermeister Schmutz den FFL-Mitgliedern die konkrete Planung der Freibadrenovierung vor und zeigte die Vorteile der vom Gemeinderat verabschiedeten Lösung auf (die LAZ berichtete mehrfach). „Unser Freibad hat eine Zukunft – es ist im jetzigen Zustand aber nicht zukunftsfähig“, so der Einstieg von Schmutz. Daher bewarb sich die Stadt mit einem zukunftsorientierten Umbauplan um Fördermittel des Bundes. Der bewilligte 2,7 Mio. Euro unter der Voraussetzung, dass die Renovierung bis 2027 abgerechnet sein muss. Fakt ist aber auch, dass die ursprüngliche Kostenschätzung von 6,3 Mio. Euro nicht mehr haltbar ist. Für diesen Preis ließe sich nur eine „eingedampfte Planung“ umsetzen, die nicht vertretbar sei. Daher gab die Verwaltung einem Planungsbüro den Auftrag, eine Zukunftsplanung zu erstellen, wie das Freibad attraktiv bleibt und kostengünstig betrieben werden kann. Derzeit werden pro Saison um die 250.000 Euro „draufgelegt“, damit die wichtigste soziale Einrichtung Ladenburgs betrieben werden kann.
Der Gemeinderat konnte letztendlich über drei Varianten abstimmen, wobei die Planung des Büros eine Mehrheit erhielt. Das Bad kann zukünftig klimaneutral und kostengünstiger betrieben werden, weil die Stromkosten entfallen. Der benötigte Strom wird nämlich durch eine PV-Anlage auf dem Dach der Dreifeldsporthalle produziert. Die Becken werden mit einer Edelstahlwanne ausgeschlagen. Die acht 50-Meter-Bahnen des Schwimmerbeckens werden reduziert auf sechs Bahnen und zwei zusätzliche 25-Meter-Bahnen. Es gibt einen eigenen Sprungbereich, wobei der Fünf-Meter-Sprung-Turm neu gebaut werden muss. Die Familienrutsche wird vom Nichtschwimmerbecken abgetrennt. Zudem wird der Kleinkindbereich als Badelandschaft konzipiert. 2026 muss die Badesaison wegen der Umbauarbeiten ausfallen. Schmutz warnte davor, das schlüssige Konzept zu zerreden, denn das Projekt muss zügig umgesetzt werden, um den Förderbetrag von 2,7 Mio. Euro abrufen zu können. Ohne die Bundesförderung wäre eine Umsetzung des Projektes wegen der inzwischen problematischen Haushaltslage nicht möglich.
Stadträtin Jenny Zimmermann (Grüne), ergänzte, dass die Reduzierung der Wasserfläche zwar schmerzen würde, aber anders sei das Freibad finanziell nicht mehr zu tragen. „Andere Kommunen schließen ihre Bäder – wir in Ladenburg stellen unser Freibad zukunftsfähig auf“, sagte Zimmermann.
Die Argumente des Bürgermeisters konnte Louis Schuhmann (CDU) „absolut nachvollziehen“. Die CDU wünscht sich trotzdem einen weiteren Alternativvorschlag, den es allerdings nicht geben wird. Die genaue Kostenschätzung wird dem Rat in der September-Sitzung präsentiert. „Danach gibt es kein Zurück mehr“, stellte Schmutz den Zeitplan vor.
FLL unterstützt die „geniale Planung“
Ein großes Kompliment sprach der FFL-Vorsitzende Dehnel dem Bürgermeister nach dessen Aufführungen aus. „Das Konzept hat so viele Vorteile, dass wir es ohne Wenn und Aber mittragen“, meinte der FFL-Vorsitzende euphorisch. Der Betrieb des Freibades werde langfristig gesichert und die Attraktivität sieht Dehnel ebenfalls gesteigert. Auch Dehnel sagte, dass das Freibad finanzierbar sein muss, sodass die Reduzierung der Wasserfläche eben akzeptiert werden muss. Das vorgestellte Projekt sei „genial“ schwärmte der Vorsitzende. Einen Wermutstropfen gab es zum Schluss dann doch. Dehnel, der seit 22 Jahren in der FFL-Vorstandschaft aktiv ist, kündigte im nächsten Jahr seinen Rücktritt als FFL-Vorsitzender an.
Stu / Foto: Sturm


Autor:Axel Sturm aus Ladenburg |
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