Brand-Katastrophe kostet zwei Menschen das Leben
Ladenburg steht unter Schock

120 Feuerwehrleute waren am Mittwochmorgen am Bahndamm im Einsatz
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Bei einem Wohnhausbrand „Am Bahndamm“ kamen zwei Menschen ums Leben / 120 Feuerwehrleute aus dem Unterkreis waren im Einsatz

Der Ladenburger Bürgermeister-Stellvertreter Günter Bläß hatte am Mittwochmorgen mit dem Besuch der Sternsinger einen erfreulichen Termin in seinem Terminkalender stehen. Doch kurz nach neun musste Bläß, der den im Urlaub weilenden Bürgermeister Schmutz vertreten musste, ein bedrückendes Fernsehinterview geben, denn beim Brand eines Wohnhauses „Am Bahndamm“ sind im brennenden Dachgeschoss zwei Menschen ums Leben gekommen. Bei den Brandopfern handelt es sich um eine 47-jährige Mutter und ihren 22-jährigen Sohn. Sie schafften es nicht mehr, dem Flammen-Inferno zu entkommen, zu dem die Ladenburger Feuerwehr kurz vor 8 Uhr gerufen wurde. Eine weitere Person, ein 51-jähriger Nachbar, wurde mit dem Verdacht auf eine erlittene Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus gebracht. Auch zwei Feuerwehrleute wurden bei den Löschmaßnahmen leicht verletzt, bedurften aber keiner medizinischen Versorgung.

Der Schrecken im Gesicht stand auch dem Kreisbrandmeister Udo Dentz, der sich vor Ort ein Bild „über das schreckliche Geschehen“ machte. Weil das Feuerwehrhaus nur wenige Hundert Meter von der Brandstelle entfernt liegt, konnte die Unglücksstelle nur wenige Minuten nach der Alarmierung erreicht werden. Doch beim Eintreffen der Wehr stand das Dachgeschoss des Hauses – das direkt an der Bahnlinie Weinheim – Heidelberg liegt, schon im Vollbrand. Daher wurden umgehend zur Unterstützung der Ladenburger Wehr die Wehren der Nachbarkommunen angefordert. „Um die 120 Feuerwehrleute waren insgesamt im Einsatz“, sagte Dentz der LAZ.

Eine Sprecherin der Polizei konnte vor Ort ebenfalls noch keine Angaben über den Grund der Brandkatastrophe machen. Noch seien die Wehren mit den Löscharbeiten beschäftigt. Ein Betreten der Brandstelle sei zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich“, sagte die Sprecherin kurz nach 9 Uhr.
An die Brandstelle wurde auch die Eigentümerin des Vier-Familienhauses gerufen. Sie wohnt in Schriesheim und erlebte beim Eintreffen in ihrem Haus in Ladenburg „einen riesigen Schockmoment“. Für die Betreuung der unmittelbar betroffenen Personen standen Seelsorger zur Verfügung, die sich um die Bewohner und Feuerwehrleute kümmerten.

Eine Bewohnerin, die unverletzt blieb, sprach von einem Horror-Ereignis, das so schnell geschehen sei. Sie wird ihre Wohnung nun nicht mehr betreten können, wie sie von der Polizei informiert wurde. Das Löschwasser sei vom Dachgeschoss bis in das Erdgeschoss gelaufen, sodass derzeit alle vier Wohnungen unbewohnbar seien.

Gegen zehn Uhr konnten die ersten Wehren aus den Nachbarkommunen die Brandstelle wieder verlassen, denn die benachbarten Häuser konnten gesichert werden und auch die Brandstelle selbst in dem total zerstörten Dachgeschoss war unter Kontrolle.

Bürgermeister-Stellvertreter Günter Bläß sagte der LAZ, dass es wohl kaum einen schlimmeren Jahresbeginn für eine Gemeinde geben könne. Er sprach von einer „Katastrophe, wie sie Ladenburg in den letzten Jahrzehnten wohl noch nicht erlebt habe“. Er hofft, dass die verletzte Person das traumatische Erlebnis überleben wird. „Ein belastenderes Fernsehinterview habe ich noch nie gegeben. Es fehlen einem die Worte, wenn man auf das zerstörte Dachgeschoss schaut, in dem zwei Menschen ihr Leben lassen mussten“, sagte Bläß, der die Schocknachricht an Bürgermeister Schmutz überbringen musste, der derzeit mit seiner Familie Urlaub an der Nordsee macht.

Er meldete sich dort mit folgender Stellungnahme: „Unsere Gedanken sind bei den Familien der Hinterbliebenen. Wir trauern mit ihnen um die Toten und hoffen, dass es den Verletzten bald besser geht“, sagt Bürgermeister Stefan Schmutz. „Heute ist ein schwerer Tag für Ladenburg. Wir danken allen beteiligten Einsatzkräften, vor allem unserer freiwilligen Feuerwehr, die Großartiges geleistet hat und so noch Schlimmeres verhindern konnten. Den betroffenen Bürgern werden wir alle nötige Unterstützung zukommen lassen.“

Autor:

Axel Sturm aus Ladenburg

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