Am Ende des Werkstattverfahrens soll das beste Ergebnis stehen

Bürgermeister Stefan Schmutz und der STEG-Geschäftsführer Peter Müllerleile stellten den sportlichen Zeitplan des Werkstadt-Verfahrens vor.
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  • Bürgermeister Stefan Schmutz und der STEG-Geschäftsführer Peter Müllerleile stellten den sportlichen Zeitplan des Werkstadt-Verfahrens vor.
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Die Entwicklung des ehemaligen ABB-Geländes zum lebendigen Stadtquartier ist ein Kraftakt / Meinung der Bevölkerung ist gefragt

Auf den Beirat der Stadtentwicklungsgesellschaft (STEG) wartet in den nächsten Monaten viel Arbeit. Der 20köpfige Beirat, der aus den Mitgliedern des Aufsichtsrates, externen Sachverständigen und Gästen mit Sachverstand besteht, müssen im Rahmen eines sogenannten „städtebaulichen-freiraumplanerischen Werkstattverfahrens“ die beste Lösung finden, damit das elf Hektar große ehemalige ABB-Gelände zu einem zukunftsträchtigen Quartier entwickelt werden kann. Geplant sind neue Wohnungen, begrünte Freiräume, Spiel- und Sportflächen sowie Platz für kleinere Gewerbeeinheiten, soziale Einrichtungen und kulturelle Angebote. Doch nicht nur die Expertise des Beirats ist gefragt. „Die Beteiligung der Bürgerschaft ist uns wichtig“, sagten der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Bürgermeister Stefan Schmutz und der STEG-Geschäftsführer Peter Müllerleile, bei einem Pressetermin. „Wir haben die Entwicklung in den eigenen Händen und damit die einmalige Chance ein Quartier zu gestalten, das zu Ladenburg passt: zukunftsorientiert, vielfältig und mit maximaler Qualität für die ganze Stadt“, brachten es Schmutz und Müllerleile auf den Punkt. Um das Meinungsbild und die Vorstellungen der Bürger/innen abzufragen wurde eine Online-Umfrage gestartet. „Jede Antwort hilft uns, die Planungen an den tatsächlichen Bedürfnissen der Menschen auszurichten“, hoffen Schmutz und Müllerleile auf eine rege Beteiligung.
Um ein so großes Gelände professionell zu entwickeln, müssten innovative Fachplaner mit ins Boot geholt werden. Ausgewählt wurden die drei Büros Bläser-Jansen und Partner aus Düsseldorf, Schneider und Schumacher aus Frankfurt sowie das niederländische Büro Karres und Brandes. Für die Verfahrensbetreuung hat das Hamburg Büro Luchterhandt den Auftrag bekommen. „Ein Rundumblick von außen hilft sicherlich die besten Lösungen zu finden“, sind sich Schmutz und Müllerleile einig. Berücksichtig werden müssten gesellschaftliche, gestalterische, ökologische, klimatische, wirtschaftliche und inklusive Anforderungen. Ein Vorteil des Werkstattverfahrens sei auch, die Programmentwicklung. Im Gegensatz zur klassischen städtebaulichen Entwicklung kann mit diesem Verfahren das Projekt schrittweise umgesetzt werden. Über die jeweiligen Schritte werde die Bevölkerung dann aktuell informiert. Fakt ist auch, dass es für die Quartierentwicklung in Ladenburg keine Blaupause gibt, die die konkreten Anforderungen die in Ladenburg gestellt werden, erfüllen würde. Die drei ausgewählten Büros haben die Anforderungen, die das Quartier erfüllen muss, bereits erhalten um jetzt erste Entwürfe zu erarbeiten, die dem Beirat bereits im Januar 2026 vorgestellt werden. Die Wünsche aus der Online-Befragen sollen natürlich beachtet werden. „Nichts ist final – Änderungen sind weiterhin möglich“, erläuterte Müllerleile, der davon ausgeht, dass die drei Zwischenentwürfe im Februar auf dem STEG-Areal der Bevölkerung vorgestellt werden können. Bei dieser Veranstaltung besteht immer noch die Möglichkeit Ideen einzubringen.

                                Sechs Firmen haben auf dem neuen ABB-Gelände keine Zukunft mehr

Am 19. März ist für die drei Büros dann der Abgabetermin, damit der Beirat eine Entscheidung treffen kann, welche Planung zum Quartier am besten passen wird. Das beste Modell wird dann in einer öffentlichen Vorstellung am 21. Mai 2026 der Bevölkerung präsentiert. „Wir haben einen sportlichen Zeitplan“, ist Schmutz dennoch zuversichtlich, dass es dem Gemeinderat dennoch gelingen wird, das Bauleitplanverfahren Ende 2026 einzuleiten.
Für die potentiellen Bewerber, die das neue Quartier beziehen möchten, ist der Bebauungsplan wichtig für ihre Entscheidungsfindung. Derzeit gibt es rund 40 Firmen, die auf dem ehemaligen ABB-Gelände angesiedelt sind. Das produzierende Gewerbe hat auf dem neuen Quartier aber keine Zukunft mehr. „Wir stehen mit den sechs betroffenen Firmen im ständigen Austausch – noch gibt es aber keinen Endtermin wann die Produktionsfirmen den Standort verlassen müssen“, sagte Müllerleile. Die 35 nichtproduzierenden Betriebe, die in den Bürohäusern Gewerbeflächen angemietet haben, sollen auch im neuen Quartier eine Zukunftsperspektive haben. Die dort geplante Wohnbebauung, die durch die Gewerbeaktivitäten nicht gestört werden darf, soll nicht monoton, sondern vielfältig sein. „Wir wollen Wohnangebote für die unterschiedlichsten Lebensphasen machen“, erläuterte Schmutz eine Forderung, die der Siegerentwurf erfüllen muss.
Im September 2025 wurden bereits im Rahmen des Modellvorhabens der Raumordnung (Moro) im Gemeinderat drei Planungsvorschläge für die Neuordnung des ABB-Geländes vorgestellt. Ladenburg hatte sich mit den Nachbarkommunen am Förderprogramm des Bundes beworben, um Planungsideen zu sammeln. Die Moro-Planungen kommen jedoch für das ABB-Gelände nicht in Frage. Sie werden aber den drei ausgewählten Planungsbüros zu Informationszwecken zur Verfügung gestellt, sagte Bürgermeister Schmutz.
Und wann rollen in Ladenburg auf dem ehemaligen ABB-Gelände tatsächlich die Bagger an? Die Entscheidungsträger sprachen nämlich immer wieder von einem „mittelfristigen Projekt“. Auch beim Pressetermin vermieden es Schmutz und Müllerleie, einen konkreten Termin zu nennen. Die Zeitbemessung für die Erarbeitung des besten Vorschlags sei schon sportlich. Die Aufstellung des Bebauungsplanes kostet ebenfalls viel Zeit. Es wird daher wohl noch mindestens fünf bis sieben Jahre dauern bis die ersten Teilbereiche des elf Hektar großen Geländes entwickelt werden können. Man werde sich wohl zuerst die Freiflächen vornehmen, meinte Bürgermeister Schmutz, für den mit Beginn der Online-Befragung ein Kapitel der Stadtentwicklung begonnen wurde, dass es in Ladenburg so nie wieder geben wird.

Info: Die Teilnahme an der Bürgerbeteiligung und Befragung ist über die Ladenburg App möglich. Die Fragebögen können auf der Homepage der Stadt www.ladenburg.de und der STEG www.steg-ladenburg.de abgerufen werden. Nach der finalen Einarbeitung der Vorschläge werden die aktuellen Entwürfe am 21. Mai 2026 der Öffentlichkeit präsentiert.

Stu / Fotos: Sturm

Bürgermeister Stefan Schmutz und der STEG-Geschäftsführer Peter Müllerleile stellten den sportlichen Zeitplan des Werkstadt-Verfahrens vor.
Elf Hektar ist das ehemalige ABB-Gelände groß, das zu einem lebendigen Stadtquartier entwickelt wird.
20 Experten sind gefragt, um die beste Lösung für das ehemalige ABB-Gelände zu suchen.
Autor:

Axel Sturm aus Ladenburg

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