Auch Ladenburg profitiert vom Bau der neuen Neckarbrücke

- Die Neckarbrücke soll Ende 2026 fertig sein.
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Mit dem Bau der 360 Meter langen Neckarbrücke wurde begonnen / Fertigstellung für 2026 geplant / Die Baukosten haben sich auf jetzt 77 Mio. Euro mehr als verdoppelt
Die schönsten Termine für den Ladenburger Bürgermeister Stefan Schmutz sind natürlich die Veranstaltungen in der eigenen Stadt. Gelegentlich stehen im Terminkalender des Bürgermeisters aber auch Einladungen, die in der Region beziehungsweise in den Nachbarkommunen stattfinden. Ein Projekt von großer Bedeutung ist der Bau der neuen Neckarbrücke, die nach einer jahrzehntelangen Diskussions- und Planungsphase nun Wirklichkeit wird.
Am letzten Donnerstag fand nun der Spatenstich für den Bau der neuen Neckarbrücke statt, die den Neckar auf Ladenburger Seite im Bereich der Firma Benkiser in der Ilvesheimer Straße queren wird. Fast fertig sind die Zu- und Abfahrtsstraßen auf die Brücke. Der Bau der Neckarbrücke soll Ende 2026 fertig sein, was ein ambitioniertes Ziel ist, wie der anwesende Verkehrsminister Winfried Hermann (Grünen) und die Regierungspräsidentin Sylvia Felder in Neckarhausen prognostizierten. Auf Ladenburger Seite wurde der Spatenstich für den Brückenanschluss und den Bau der L597 bereits vor sechs Jahren begangen. Jetzt geht das aktuell größte Straßenbauprojekt des Landes mit dem Bau der Neckarquerung in seine entscheidende Phase. In Neckarhausen bezeichneten Verkehrsminister Hermann die 360 Meter lange Brücke, die auf sechs Pfeilern stehen wird, als Herzstück der Großbaustelle. Mit dem Bau der Brücke verbessert sich auch die Radwege-Infrastruktur, denn für den Radschnellweg Heidelberg-Mannheim ist dieser Teilbereich von großer Bedeutung. Der Radschnellweg wird nämlich über die Brücke führen.
Der größte Profiteur der Baumaßnahme wird wohl Ilvesheim sein, denn die Inselgemeinde wird vom Durchgangsverkehr enorm entlastet. Daher waren der Ilvesheimer Bürgermeister Thorsten Walther, aber auch sein Amtsvorgänger Andreas Metz besonders gut gelaunt, dass der Brückenbau nun beginnen wird.
Doch auch für Ladenburg wird sich der Bau der Neckarbrücke positiv auswirken. Bürgermeister Schmutz sieht nach Abschluss der Brückenbauarbeiten eine echte Chance, die Benzstraße baulich umzugestalten. Mit Einführung einer 30-km/h-Zone in der Benzstraße würden die Anwohner der Wohngebiete Matzgärten und Hockenwiese, was das Verkehrsaufkommen und den Verkehrslärm betrifft, stark entlastet. Vorteile bringt der Bau der Neckarbrücke aber auch für die Gewerbebetriebe in der Hohen Straße und am Sägewerk, denn der Verkehrsanschluss in den südlichen Bereich des Rhein-Neckarkreises wird wesentlich verbessert.
Beim Baustellentreff am vergangenen Donnerstag standen aber auch weniger gute Nachrichten im Mittelpunkt. Hermann bezifferte die aktuellen Baukosten des Mammutprojekts auf rund 77 Mio. Euro. Mit dieser Zahl bestätigte der Verkehrsminister eine Verdoppelung der Baukosten. Im März 2019 ging das Regierungspräsidium von einem Kostenvolumen von rund 37 Mio. Euro aus.
Kritisch wird der Brückenbau und der damit verbundene Eingriff in die Natur vom Naturschutzbund Nabu gesehen. Der Nabu wies auf die umfangreiche Versiegelung von Ackerflächen hin. Für den Artenschutz sei der Brückenbau jedenfalls keine gute Nachricht.
Auch in Ladenburg gibt es Stimmen, die den Brückenbau wegen der optischen Veränderung des idyllischen Landschaftsbildes nicht gut finden. Der jetzt noch freie Blick von der Ilvesheimer Kanalbrücke in Richtung der Ladenburger-Neckarhäuser Eisenbahnbrücke mit dem Wasserturm gehört mit dem Brückenneubau der Vergangenheit an.


Autor:Axel Sturm aus Ladenburg |
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