von Peter Hilger
Maskenpflicht

Masken sind jahrtausendlang
Verkleidung, Mummenschanz gewesen
sie verkörpern uns´ren Drang
zu verändern unser Wesen.
Theater wäre undenkbar,
wenn man nicht im falschen Kleid,
umgeschminkt mit falschem Haar 
and´rer Menschen Freud und Leid
eine Bühne geben würde.
Hineingeschlüpft, herausgewunden,
keine Bürde, keine Hürde
wenn man will, Minuten, Stunden.
Anders ist es beim Tattoo.
Das bleibt ein ganzes Leben lang
hautverbunden und dazu
ein Dokument für Überschwang.
Ob diese Art Verkleidung schützt
den Träger, das ist nicht die Frage,
dass eine andre Maske schützt,
ist ohne Zweifel dieser Tage.
Jetzt auf einmal merken wir,
dass ein Leben auf Distanz
auf die Dauer Dir und mir
nicht bekommt und eigene Brisanz
zu entwickeln ist imstande,
Mimik, Physiognomie
werden, und das nur am Rande
hübsch verpackt mit Phantasie.
Manchmal geradezu gewinnt
die Optik, so man dezent verhülle.
Minenspiel erstarrt, gerinnt,
beim Anblick solcher Leibesfülle.
Highlights überstand´ner Moden,
Leggings, Tanga, ungeniert,
zum Fremdschämen bis an den Boden
von Gestalten präsentiert, 
für die halt Mini nicht gedacht.
Als Ebenbild nach Gottes Wille
sind die meisten nicht gemacht.
Und wenn, dann in passabler Hülle. 
die allgemeine Maskenpflicht
ist für Faschingsleugner neu;
ob sie wollen oder nicht:
auch ohne donnerndes „Ahoi“. 
Peter Hilger

Autor:

Die Redaktion aus Ladenburg

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