Ehrenamtliche unterstützen das Projekt „Gemeinsamer Mittagstisch“

Bürgermeister Stefan Schmutz freute sich über die große Unterstützung von Ehrenamtlichen, damit in Ladenburg an sozial Bedürftige ein Mittagessen ausgegeben werden kann.
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  • Bürgermeister Stefan Schmutz freute sich über die große Unterstützung von Ehrenamtlichen, damit in Ladenburg an sozial Bedürftige ein Mittagessen ausgegeben werden kann.
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In Ladenburg wird die sozial bedürftige Senioren-Generation drei Mal die Woche zu einem Mittagessen eingeladen - In der Löwenscheuer ist die Infrastruktur vorhanden

30 % der rund 12.500 Bewohner der Stadt Ladenburg haben das 70. Lebensjahr überschritten. Und gerade die Senioren-Generation werde mit den enormen Kostensteigerungen beim Lebensmittelkauf, bei der Energieversorgung und mit den Mietsteigerungen besonders belastet. Dies sagte Bürgermeister Stefan Schmutz bei einer Projektvorstellung, das die Stadt unter dem Arbeitstitel „regelmäßiger Mittagstisch“, ins Leben rufen will. Dass für einen sozialen Mittagstisch auch Bedarf in Ladenburg besteht, bestätigte ein Helfer der Mannheimer Vesper-Kirche, wo auch viele Ladenburger die Gelegenheit nutzen würden, ein kostenloses Mittagessen einnehmen zu können.

Bürgermeister Schmutz stellte im Beisein des Ordnungsamtsleiters Rüdiger Wolf und den Mitarbeiterinnen Parul Schreier und Carola Bach ein Konzept vor, wie das Projekt in der Praxis umgesetzt werden könnte. Der Bürgermeister hoffte auf die Unterstützung von Ehrenamtlichen, die bei der Ausgabe des Mittagessens gebraucht werden. Und wieder einmal mehr zeigten die Ladenburger/innen ein großes solidarisches Verhalten. Bereits bei der ersten Informationsveranstaltung im voll besetzten Domhofsaal sagten 14 Helfer/innen ihre Unterstützung zu. „Das Konzept ist schlüssig und funktioniert in der Theorie. Nun sollten wir schauen, dass es in der Praxis umgesetzt werden kann. Lasst uns zusammen anpacken“, brachte die Altenpflegerin Gaby Wagenfeld die Situation auf den Punkt.

Und ihrem Appell folgten zur Freude von Schmutz und dem Ordnungsamtschef Wolf weitere 13 Mitbürger/innen. Die Voraussetzungen für die Essensausgabe an sozial Bedürftige auf ehrenamtlicher Basis sind in Ladenburg nun gegeben. Die organisatorischen Voraussetzungen brachte die Stadtverwaltung auf den Weg, die ab dem 1. Februar mit einer dreimonatigen Probephase beginnen möchte. Zunächst gilt es zu testen, ob das Angebot angenommen wird, meinte Schmutz, der das Konzept anschließend vorstellte, um danach mit den Versammlungsteilnehmern zu diskutieren.

Teilnahmeberechtigt am Ladenburger Mittagstisch sind nur Menschen, die in Ladenburg ihren Wohnsitz haben und der Senioren-Generation angehören. Zwar wird nicht kontrolliert, ob die Gäste das 70. Lebensjahr erreicht haben, aber dieses Alter sei die Richtschnur, wobei Schmutz zusicherte, dass Menschen,die ein wenig jünger sind, nicht weggeschickt werden. Auch die Bedürftigkeit werde nicht kontrolliert. „Ich glaube an die Ehrlichkeit der Menschen“, meinte der Verwaltungschef.

Die Probephase soll zunächst an drei Wochentagen (Mo, Mi, Fr) gestartet werden. Weil in der Seniorenbegegnungsstätte Löwenscheuer in der Altstadt schon die Infrastruktur vorhanden ist - hier gibt es eine Küche und geeignete barrierefreie Räumlichkeiten -, wird hier das Essen in zwei Schichten serviert. Schmutz schätzt, dass rund 40 Essen in diesen drei Stunden serviert werden können. Wenn der Bedarf größer sein sollte, werde man handeln müssen.

Bürgerhospital-Fonds finanziert das Projekt

Zwar verlangt der Gastgeber kein Geld für diese soziale Leistung, aber Schmutz erwartet doch, dass Menschen, die es sich leisten können, eine kleine Spende für das Angebot geben. Auch dies werde nicht kontrolliert, sicherte Schmutz zu. Das Mittagessen wird von einer Catering-Firma angeliefert, um danach von den Helfer/innen ausgeteilt zu werden. Es wird immer ein Standardessen mit einem Dessert, aber auch ein vegetarisches Menü angeboten. Finanziert wird das Angebot übrigens aus Geldern des Christlichen Bürgerhospital-Fonds, der eine von der Stadtverwaltung verwaltete Stiftung ist. Die Stiftung sei finanziell gut ausgestattet, so dass das Projekt auf einer guten finanziellen Basis steht.

Die anschließende Diskussion zeigte auf, dass die Verwaltung auf eine große ehrenamtliche Hilfe bauen kann. Sabine Weil vom Verein INT.AKT regte an, das Angebot auch in den Außenbezirken wie in der Weststadt anzubieten. Dies sei in der Probephase nicht vorgesehen, meinte Schmutz, der aber von einer Helferin die Zusicherung erhielt, dass sie gehbehinderte Bedürftige in die Löwenscheuer fahren würde. Auch über einen Essens-Abholservice wurde diskutiert, was der Bürgermeister ebenfalls ablehnte. Das Angebot wurde auch geschaffen, damit soziale Kontakte gefördert werden. Gleichwohl sei es aber Fakt, dass sich manch ein Bedürftiger aus Scham über seine Situation nicht öffentlich zeigen möchte. Der AWO-Vorsitzende Sascha Barembruch findet das Angebot „wirklich toll“, fände eine generationenübergreifende Essensausgabe an Bedürftige aber zielführender.

Bürgermeister Schmutz konnte am Ende der Veranstaltung eine rundum positive Bilanz ziehen. Die Verwaltung werde die Erkenntnisse nun bearbeiten, damit bereits am 1. Februar mit der Essensausgabe begonnen werden kann.

Info: Weitere Helfer/innen für die Essensausgabe an sozial Bedürftige werden gesucht. Wer helfen möchte, bitte in Kontakt treten mit Carola Bach vom Ordnungsamt. Tel: 06203/70141 oder carola.bach@ladenburg.de

Bürgermeister Stefan Schmutz freute sich über die große Unterstützung von Ehrenamtlichen, damit in Ladenburg an sozial Bedürftige ein Mittagessen ausgegeben werden kann.
In der Löwenscheuer finden bereits jetzt die AWO-Senioren-Kaffeenachmittage statt. In den Räumlichkeiten wird ab dem 1. Februar dreimal pro Woche ein Mittagessen angeboten.
Autor:

Axel Sturm aus Ladenburg

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